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      Mainframe und Client-Server

      Die Mainframe- und Client-Server-Architektur war bis Mitte der 80er-Jahre der bestimmende Architekturstil in der Softwareentwicklung. Mainframe-Anwendungen zeichneten sich dadurch aus, dass die gesamte Datenverarbeitung zentriert auf dem Mainframe ausgeführt wurde, weshalb die Endgeräte (Terminals) nur die eigentliche Darstellung der Ergebnisse übernehmen mussten. Mit dem Aufkommen von Client-Server-Architekturen war es möglich, dass Endgeräte (Frontends) autonom arbeiten konnten, aber für bestimmte Leistungen auf sogenannte Server zurückgriffen, auf denen spezifische Leistungen erbracht wurden. Diese frühe Komponentisierung der Anwendungen führte u. a. zu einem beschleunigten Entwicklungsprozess. Die SAP-Produkte R/2 (Mainframe) und R/3 wurden in dieser Zeit entwickelt.

      „Best of breed“

      Der Trend zur Komponentisierung setzte sich fort. Viele Unternehmen setzten vermehrt spezialisierte Softwaresysteme ein, die von den jeweiligen Marktführern („best of breed“ = Bester der Branche) lizenziert wurden. Dies beeinflusste auch den Entwicklungsprozess. Einerseits waren die Systeme voneinander entkoppelt und konnten zu unterschiedlichen Zeiten gepachted werden. Andererseits führte der „best of breed“-Ansatz dazu, dass die Anwendungen oftmals von unterschiedlichen Softwareanbietern stammten und daher untereinander nicht kompatibel waren. Im Zeichen von „best of breed“ splittete SAP u. a. R/3 in verschiedene Branchenlösungen auf, bspw. IS-U für Energieversorger.

      Integration

      Der Ruf nach einer Integration der verschiedenen „best of breed“-Technologien wurde immer lauter. Dies führte Mitte der 90er-Jahre zu neuen Ansätzen, mit denen die Lücke zwischen den verschiedenen Anwendungen überbrückt und deren Zusammenspiel verbessert werden sollte. Technologien wie bspw. „Portale“, „Business Process Management (BPM)“, „Enterprise Application Integration (EAI)“ und verschiedene Applikationsserver haben ihren Ursprung in dieser Zeit. SAP stellte bspw. „SAP Portal“ als Integrationslösung zur Verfügung. Aber auch diese neuen Integrationstechnologien waren wiederum meistens proprietär und führten zudem zu einer weiteren Herausforderung, nämlich wie man nun die verschiedenen Integrationslösungen untereinander integrierte.

      Webservices, serviceorientierte Architektur (SOA)

      Die Anfang der 2000er-Jahre aufkommende Idee der „Webservices“ und der darauf basierende Softwarearchitekturstil „serviceorientierte Architektur“ sollten einen Weg aus dem Integrations-dilemma aufzeigen. Die Idee war, die Grundfunktionalitäten der jeweiligen Anwendungen als sog. Web-services bereitzustellen, die auf standardisierten Techniken (UDDI als Verzeichnisdienst, WSDL als Beschreibungssprache des Services und SOAP zur Kommunikation) aufbauten und von allen Softwareherstellern unterstützt wurden. SAP stellte mit dem SAP NetWeaver die entsprechende Plattform zur Verfügung.

      Cloud-Architektur

      Mit SOA wurde es das erste Mal möglich, vorhandene Systeme und Dienste miteinander herstellen und plattformübergreifend standardisiert zu kombinieren und diese wiederum in eigenen Anwendungen und Diensten zur Verfügung zu stellen. In Zeiten der „Generation Internet“, die mit Internet und Smartphone aufgewachsen und an schlanke, kurze Prozesse gewöhnt ist, standen Unternehmen jedoch zunehmend vor der Herausforderung, auf die wachsende Ungeduld ihrer Kunden reagieren und den rasanten Änderungen der Märkte standhalten zu müssen. Gleichzeitig galt es, immer größere Daten-mengen speichern und verarbeiten zu können, wobei die Anwendungen bei Bedarf (on demand) skalieren sollten. Dies war mit den langwierigen Bereitstellungsprozessen von Soft- und Hardware im herkömmlichen Rechenzentrum-Betrieb nicht mehr vereinbar. Abhilfe versprach die neue Cloud-Technologie: Anstatt Hard- und Software selbst zu managen, konnten sich Firmen diese als Dienstleistungen bei Firmen wie bspw. Amazon, Google, Microsoft u. a. einkaufen. Durch den hohen Grad der Virtualisierung war es diesen möglich, Rechenleistung beinahe auf Knopfdruck hoch- und runterzufahren. Abgerechnet wurde im Minuten – mittlerweile im (Milli-)Sekundentakt. Die Cloud-Technologie hat auch bei SAP Einzug gehalten. SAP stellt verschiedene Cloud-Lösungen bereit, wie z. B. die SAP Cloud Platform.

      Die verschiedenen Cloud-Varianten

      Die Cloud-Dienstleister stellen ihre Dienste in verschiedenen Ausprägungen bzw. mit verschiedenen Services bereit:

      • Infrastructure as a Service (IaaS): Hierbei stellt der Provider die technische Infrastruktur und virtuelle Maschinen bereit.

      • Platform as a Service (PaaS): Hier stellt der Provider eine gesamte Plattform zur Verfügung, auf der Anwendungen entwickelt und ausgeführt werden können.

      • Software as a Service (SaaS): Hier übernimmt der Provider die Verantwortung für das Gesamtsystem, bspw. MS Office 365.

      Außerdem unterscheidet man zwischen:


      • Public Cloud – die öffentliche Rechnerwolke. Sie bietet über das Internet Zugang zu abstrahierten ITInfrastrukturen für die breite Öffentlichkeit. Public-Cloud-Diensteanbieter erlauben ihren Kunden, IT-Infrastruktur auf einer flexiblen Basis des Bezahlens für den tatsächlichen Nutzungsgrad bzw. Verbrauch zu mieten (pay-as-you-go), ohne Kapital in Rechner- und Datenzentrumsinfra-struktur investieren zu müssen.

      • Private Cloud – die private Rechnerwolke. Sie bietet Zugang zu abstrahierten ITInfrastrukturen, deren Hard-ware sich innerhalb der eigenen Organisation (Behörde, Firma, Verein) befindet.

      • Hybrid Cloud – die hybride Rechnerwolke. Sie bietet kombinierten Zugang zu abstrahierten ITInfrastrukturen aus den Bereichen von Public Clouds und Private Clouds, nach den Bedürfnissen ihrer Nutzer.

      • Community Cloud – die gemeinschaftliche Rechnerwolke. Sie bietet Zugang zu abstrahierten ITInfrastrukturen wie bei der Public Cloud – jedoch für einen kleineren Nutzerkreis, der sich, meist örtlich verteilt, die Kosten teilt (z. B. mehrere städtische Behörden, Universitäten, Be-triebe oder Firmen mit ähnlichen Interessen, Forschungs-gemeinschaften, Genossenschaften).

      Weiterhin gibt es Mischformen der oben genannten Cloud-Typen:


      • Virtual Private Cloud – eine private Rechnerwolke auf prinzipiell öffentlichzugänglichen IT-Infrastrukturen. Die Abschottung der „virtuell privaten“ Bereiche auf der öffentlichen Infrastruktur wird durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen (z. B. VPN) gewährleistet.

      • Multi Cloud – Bündelung verschiedener Cloud Computing Dienste. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Hybrid Cloud, bei der mehrere Cloud Computing-Dienste in einer heterogenen Systemarchitektur gleichzeitig genutzt werden können.

      Die SAP Cloud Platform als Platform as a Service

      Mit der SAP Cloud Platform stellt die SAP eine Entwicklungs- und Erweiterungsplattform in der Cloud zur Ver-fügung, mit der sowohl bestehende (On Premise- und cloudbasierte) Applikationen funktional erweitert als auch vollständig neue Anwendungen in der Cloud realisiert werden können. Die SAP Cloud Platform ist eine Plattform, die die SAP als Dienstleistung für Entwickler von Webanwendungen in der Cloud bereitstellt (Platform as a Service). Dabei handelt es sich einerseits um Laufzeit- und Entwicklungsumgebungen, die mit geringem administrativem Aufwand und ohne Anschaffung der darunterliegenden Hardware und Software genutzt werden können. Andererseits vereint die SAP Cloud Platform die führenden Technologieservices im Bereich Mobility, Portale sowie Analytics, bis hin zu Security und Integration in alle Backendsysteme und Datenbanken mit den aktuellen Marktstandards in der Entwicklung, wie beispielsweise HTML5, Java und JavaScript.

      Die Haupteinsatzgebiete der SAP Cloud Platform sind vielfältig. Unter anderem lassen sich folgende Szenarien realisieren:


      • Entwicklung neuer Cloud Anwendungen: Hierbei werden neue Anwendungen entwickelt, in die Cloud deployt und dort betrieben.

      • Erweiterung bestehender SaaS Lösungen anderer Anbieter: In diesem Szenario steht die Wiederverwendung bestehender SaaSLösungen im Vordergrund. Dadurch lassen sich bspw. Prozesse für Marketing und Vertrieb mit Daten aus Social Media anreichern.

      • Individualisierung und Anpassung von HANA Enterprise CloudAnwendungen: Ein weitverbreitetes, weil gut geeignetes Einstiegsszenario Bestehende Anwendungen werden bspw. von Programmen der SAP Cloud Platform aufgerufen, die Daten werden verdichtet und mittels SAP UI5 auf Mobile Devices angezeigt, z. B. für Außendienstmitarbeiter.

      • Erweiterung von SAP Enterprise Business Suite Lösungen: Die Offenheit der SAP Cloud Platform erlaubt es, Modifikationen zukünftig hier durchzuführen und bspw. ERPSysteme in den Standard zurückzuführen.

      • Systemintegration: Die SAP Cloud Platform ermöglicht es, verschiedene Systemlandschaften in einem Unternehmen zusammenzuführen. Sie übernimmt dabei die Rolle einer Middleware.

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