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Wird Agilität überbewertet? Warum agile Ansätze nicht immer die Lösung sind

Wird Agilität überbewertet? Warum agile Ansätze nicht immer die Lösung sind

Agile Arbeitsweisen sind seit Jahren das Schlagwort in der Projektlandschaft.
Unternehmen weltweit setzen auf Frameworks wie Scrum, Kanban oder SAFe, um flexibel auf sich schnell ändernde Anforderungen reagieren zu können. Doch nicht jedes Projekt profitiert automatisch von agilen Methoden. Warum das so ist, erklärt Felix Stepponat.

Agile Arbeitsmethoden erfreuen sich seit Jahren größter Beliebtheit bei Projekten unterschiedlichster Größenordnungen. Tatsächlich kann die falsche Anwendung von Agilität Projekte aber ineffizient machen und zu Frustration bei den Beteiligten führen. Wie also lässt sich der richtige Ansatz finden? Wann ist ein klassisches Projektmanagement geeigneter – und wie kann man dennoch von agilen Prinzipien profitieren? Eine interessante Entwicklung in den letzten Jahren zeigt, dass der Einsatz agiler Methoden in vielen Unternehmen rückläufig ist. Laut einer Studie des Standish Group Chaos Report hat die Zahl agiler Projekte in manchen Branchen stagniert oder ist sogar gesunken. Gründe hierfür sind unter anderem der hohe Schulungsaufwand, die kulturellen Herausforderungen und die Notwendigkeit einer klaren Zieldefinition bei bestimmten Projektarten.

Warum agiles Projektmanagement nicht immer die beste Wahl ist

Agil zu sein, bedeutet, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und schrittweise
Ergebnisse zu liefern. Dieser Ansatz eignet sich hervorragend für Projekte mit hoher Unsicherheit oder dynamischen Rahmenbedingungen, beispielsweise in der Softwareentwicklung. Doch es gibt Szenarien, in denen Agilität mehr Schaden als Nutzen anrichtet:

1. Klar definierte Anforderungen:
Projekte, bei denen die Anforderungen von Anfang an stabil und klar sind, profitieren oft nicht von agilen Methoden. Hier ist ein klassisches Projektmanagement mit einem
klaren Zeitplan und festen Meilensteinen oft effizienter.

2. Regulatorische Vorgaben:
Branchen mit strengen Compliance-Anforderungen (wie das Banken- oder
Gesundheitswesen) erfordern eine umfassende Planung und Dokumentation. Agil zu arbeiten, kann in solchen Kontexten zu Konflikten mit regulatorischen Anforderungen führen.

3. Hoher Koordinationsaufwand:
Wenn viele Abteilungen oder externe Partner involviert sind, kann ein agiles Vorgehen durch die hohe Abstimmungsnotwendigkeit ins Stocken geraten. Ein strukturierter, zentral koordinierter Ansatz ist in solchen Fällen oft zielführender.

4. Fehlendes agiles Mindset:
Agilität setzt eine bestimmte Unternehmenskultur voraus. Wenn Teams und
Führungskräfte nicht bereit oder in der Lage sind, eigenverantwortlich und flexibel zu arbeiten, scheitern agile Projekte.


Wieso ein hybrider Projektmanagement-Ansatz die Lösung sein kann

Die Antwort auf die Frage, ob ein Projekt agil oder klassisch gemanagt werden sollte, muss nicht binär sein. Ein hybrider Ansatz vereint das Beste aus beiden Welten und bietet eine praktikable Lösung:

1. Kombination von klassischen und agilen Elementen:
Ein Projekt kann beispielsweise in der Konzeptionsphase klassisch und in der Umsetzungsphase agil gemanagt werden. Dadurch wird eine solide Planungsgrundlage
geschaffen, ohne die Flexibilität in der Umsetzung zu verlieren.

2. Agile Inseln:
In großen Projekten kann es sinnvoll sein, einzelne Teilprojekte agil zu organisieren,
während das Gesamtprojekt klassisch koordiniert wird.

3. Agile Prinzipien ohne agile Methoden:
Selbst wenn ein Projekt klassisch gemanagt wird, können agile Prinzipien wie iterative Feedbackschleifen, eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden und eine offene Kommunikationskultur implementiert werden.

Checkliste: Wann agil, wann klassisch?

Um die richtige Methodik für ein Projekt auszuwählen, sollten folgende Fragen
beantwortet werden:

  • Sind die Anforderungen stabil oder dynamisch?
  • Bestehen strenge regulatorische Vorgaben?
  • Wie hoch ist der Koordinationsaufwand zwischen den Beteiligten?
  • Verfügt das Team über ein agiles Mindset?
  • Wie wichtig ist Flexibilität im Vergleich zur Planungssicherheit?

Braucht jedes Projekt agile Methoden?

Agil ist nicht gleich besser. Projekte erfolgreich zu managen, bedeutet, die passende Methode für die jeweiligen Anforderungen und Rahmenbedingungen zu finden. Ein unreflektierter Einsatz agiler Methoden kann genauso schädlich sein wie ein stures Festhalten an klassischen Ansätzen. Die Zukunft liegt in einem bewussten und flexiblen Umgang mit beiden Welten – denn Agilität ist nicht tot, sondern muss weiterentwickelt werden, um den komplexen Anforderungen moderner Projekte gerecht zu werden.

 

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